Fertig!
Fischbein ist ein gewebtes Plastikband, das ausschaut, als hätte es innen Gräten. Es wird zum Stützen von Miedern verwendet und heißt so, weil es früher tatsächlich aus den Barten von Walen hergestellt wurde. Obwohl ja ein Wal nun auch kein Fisch ist - es müsste wohl Walbein heißen! Jedenfalls hatte ich noch rund drei Meter Fischbein daheim, das schon seit mehreren Jahren in einer Schublade sein dasein fristet. Denn wenn ich mir mal ein Ballkleid nähe (und das kommt nur alle heiligen Zeiten vor), dann keines, das ein Korsett darunter hat. Würde allerdings den Fall des Kleides um Längen verbessern. Außerdem fällt mir meist erst am Tag der Veranstaltung ein, dass ich kein passendes Kleid habe und dann muss es schnell gehen, wodurch für ein Korsett natürlich keine Zeit mehr ist.
Auf jeden Fall ist mein Fischbeinbestand nun um rund 90 cm geschrumpft!
Man sieht es nicht so gut, aber das Futter ist kariert und teilweise mit der Hand eingenäht. Normalerweise wende ich bei ärmellosen Oberteilen den Trick mit den offenen Schulternähten an. Nur hier war das nicht möglich, weil die Ausschnitte ja mit Passepoileband verstürzt wurden. Aber mit dem Fingerring ging auch diese Arbeit relativ flott von der Hand. Und den habe ich wirklich gebraucht, denn an manchen Stellen war der Stoff richtig dick. Seide, Einlage, Passepoileband, Futter - da kommt schon was zusammen!
Jetzt, nachdem der Auftrag ausgeführt wurde, kann ich mich wieder anderen Projekten widmen. Aber es ist schon ein gutes Gefühl, etwas fertigzustellen (auch wenn es jetzt nicht für mich selbst war und ich es daher nicht tragen kann)!
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